Rothesay Castle ist eine Burgruine auf der schottischen Insel Bute. Sie liegt im Zentrum von Rothesay, der Inselhauptstadt. Die Gesamtanlage ist als Scheduled Monument klassifiziert. Architektonisch wird Rothesay Castle zu den interessantesten schottischen Burgen gerechnet und gilt als hervorragendes Beispiel für den Festungsbau im 13. Jahrhundert.
Am Standort von Rothesay Castle befand sich einst ein Fort unbekannten Datums, das durch eine Holzpalisade geschützt war. Im 12. Jahrhundert entstand auf Basis der vorigen Anlage eine runde steinerne Wehranlage, deren bis zu drei Meter mächtige Mauern heute noch bis zu einer Höhe von rund zehn Metern erhalten sind und das Herzstück von Rothesay Castle bilden. Die Anlage diente der Verteidigung gegen die Wikinger und wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrfach eingenommen. In den ersten beiden Dekaden des 13. Jahrhunderts wurde ein kleiner Wehrturm mit Burgtor außerhalb der Einfriedung hinzugefügt. Um das Jahr 1263 folgte dann die Errichtung der vier in die Außenmauer integrierten Türme. Rothesay Castle gehörte während des 14. Jahrhunderts zu den bevorzugten Burgen der schottischen Könige Robert II. und Robert III.Anschließend verlor sie an Bedeutung, bis Jakob IV. ab 1488 Rothesay Castle wieder häufiger nutzte. Er veranlasste eine Neugestaltung des Wehrgangs und auch die Errichtung des nördlich vorgelagerten Bergfrieds mit dem neuen Burgtor, was zwischen 1512 und 1514 ausgeführt wurde. Aus dieser Zeit stammen auch die heute als Ruinen erhaltenen Wohngebäude im Innenhof sowie die dem Erzengel Michael geweihte Burgkapelle. Der größte der Außentürme, der bis zu diesem Zeitpunkt den größten Wohnbereich darstellte, wurde zu einem Taubenturm umgebaut. Nach Erweiterung der Außenanlagen in den 1650er Jahren wurde Rothesay Castle schließlich im Zuge der Monmouth-Rebellion gegen Jakob II. durch die Truppen von Archibald Campbell, 9. Earl of Argyll zerstört und brannte aus. In den folgenden Jahrhunderten verfiel die Ruine, bis John Crichton-Stuart, 2. Marquess of Bute ab 1816 Ausgrabungen vornehmen ließ und die Burg gegen den fortschreitenden Verfall zu schützen suchte. Die Arbeiten wurden von seinem Nachfolger, John Patrick Crichton-Stuart, 3. Marquess of Bute, fortgeführt und um 1900 abgeschlossen.
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